Südafrika in Deutschland, Topnews, Boyzie

01. September 2010

Afrikanische Autoren ilb 2010 (15. – 25. September 2010)

Zwischen dem 15. und 25. September 2010 wird Berlin wieder zur Literaturbühne. Der „Fokus“ des Internationalen Literaturfestivals liegt dieses Mal auf Osteuropa, doch wie jedes Jahr sind eine Reihe afrikanischer Autor/innen dabei. Im Folgenden haben wir die relevanten Veranstaltungen zusammengestellt. Hauptveranstaltungsort wird das Haus der Kulturen der Welt sein (bedingt durch die Sanierungsarbeiten im Haus der Berliner Festspiele).

Stand: 19.08.2010

Sa 18.9.
REFLECTIONS | HAUS DER KULTUREN DER WELT_Theatersaal
17.00 Afrika 1960 – Blick zurück nach vorn
mit Nuruddin Farah (Somalia), Priya Basil (Großbritannien) und Cheikh Hamidou Kane (Senegal)

MODERATION: Barbara Wahlster
Das Jahr 1960 war für viele Afrikaner ein Jahr der Hoffnungen. 17 Länder erlangten die Unabhängigkeit von den kolonialen Mächten. Heute, 50 Jahre später, stellt sich die Frage, was aus den Hoffnungen der Menschen und den Visionen ihrer Anführer geworden ist. Renommierte Autoren werden über die Unabhängigkeit und über die laufenden Prozesse der Dekolonisierung debattieren.

So 19.9.
REFLECTIONS | INSTITUT FRANÇAIS DE BERLIN
11.00 Was ist Weltliteratur heute?
mit Rana Dasgupta (Großbritannien), Nu
ruddin Farah (Somalia) und Alberto Manguel (Kanada / Frankreich)
MODERATION: Michi Strausfeld
Goethe am 31. Januar 1827 im Gespräch mit Eckermann: »Ich sehe mich daher gern bei fremden Nationen um und rate jedem, es auch seinerseits zu tun. National-Literatur will jetzt nicht viel sagen, die Epoche der Welt-Literatur ist an der Zeit und jeder muß jetzt dazu wirken, diese Epoche zu beschleunigen.« Der Begriff »Weltliteratur« hat längst Eingang in zumindest die »großen« Sprachen gefunden. Aber wie hat er sich geändert, wie ändert er sich heute und in unserer globalisierten, digitalen Zukunft? Welche Unterscheidungen gibt es zum Begriff der »Nationalliteratur«, gibt es eine solche überhaupt noch? Welche Chancen haben großartige Prosa, Lyrik, Dramen, die in »kleineren« Sprachen geschrieben werden, in den Kanon der Weltliteratur aufgenommen zu werden? Was ist Weltliteratur heute, was nicht? In englischer Sprache.
Eintritt 6/5/4 Euro

So 19.9.
LITERATUREN DER WELT | HAUS DER KULTUREN DER WELT_Konferenzraum 2
18.30 Hassouna Mosbahi (Tunesien) lässt in seinem Roman »Rückkehr nach Tarschisch« nordafrikanische Vergangenheit und Gegenwart lebendig werden

MODERATION: Samuel Shimon SPRECHER: Roland Schäfer
In »Rückkehr nach Tarschisch« kehrt ein gebürtiger Nomade aus dem Exil nach Tunis zurück und wird mit einer Gesellschaft konfrontiert, die unter den Schrecken des islamistischen Fundamentalismus zu leiden hat. Hassouna Mosbahis Roman erzählt in poetischen Bildern vom Zwiespalt nordafrikanischer Intellektueller zwischen Fremdheit im Westen und der Unmöglichkeit einer Rückkehr in ihre Heimat. Eine Veranstaltung des Zentrums Moderner Orient in Kooperation mit dem ilb

So 19.9.
LITERATUREN DER WELT | DEUTSCHES THEATER_Bühne
19.00 Nuruddin Farahs (Somalia) Heldin versucht einen Neuanfang − ausgerechnet in Mogadischu

MODERATION: Wilfried F. Schoeller SPRECHER: Frank Arnold
Nuruddin Farah stellt den zweiten Teil seiner Trilogie über das von Bürgerkrieg und Misswirtschaft gepeinigte Somalia vor. In »Netze« kehrt seine Heldin aus dem kanadischen Exil in ihre zerstörte Geburtsstadt Mogadischu zurück, um die einst noble Familienvilla aus den Klauen eines Warlords zu befreien. Farahs Roman ist ein Plädoyer für eine weibliche Zivilgesellschaft im Widerstand gegen Gewalt und Korruption.

Mo 20.9.
SPECIALS | HELENE-NATHAN-BIBLIOTHEK NEUKÖLLN
19.00 Hassouna Mosbahi (Tunesien) lässt in seinem Roman »Rückkehr nach Tarschisch« nordafrikanische Vergangenheit und Gegenwart lebendig werden

In »Rückkehr nach Tarschisch« kehrt ein gebürtiger Nomade aus dem Exil nach Tunis zurück und wird mit einer Gesellschaft konfrontiert, die unter den Schrecken des islamistischen Fundamentalismus zu leiden hat. Hassouna Mosbahis Roman erzählt in poetischen Bildern vom Zwiespalt nordafrikanischer Intellektueller zwischen Fremdheit im Westen und der Unmöglichkeit einer Rückkehr in ihre Heimat. Eintritt frei

Mo 20.9.
SPECIALS | HAUS DER KULTUREN DER WELT_Café Global
22.00 Konzert: Wilfried und Serge N’Sonde (Kongo / Frankreich)

Wilfried N'Sonde, Dichter, Romanautor und Musiker lebt seit 18 Jahren in Berlin, wo er sich auch für sozial benachteiligte Jugendliche einsetzt. Zuletzt erschien sein Roman »Das Herz der Leopardenkinder«. Begleitet von der akustischen  Gitarre seines Bruders, Serge N’Sondé, der als Musiker in Paris lebt, interpretiert er eigene Poesie in einer Mischung zwischen Chanson und Slam Poetry.

Mi 22.9.
LITERATUREN DER WELT | ISTITUTO ITALIANO DI CULTURA
19.00 Igiaba Scegos (Italien / Somalia) Roman über das Sprachengewirr jenseits von Babylon

MODERATION UND SPRECHERIN: Maike Albath
»Oltre Babilonia« ist der dritte Roman Igiaba Scegos. Er erzählt von Zuhra, einer Buchhändlerin in Rom, die sich auch einmal verhaspelt, wenn sie Römisch spricht, denn ihre Wurzeln sind somalisch und ihre Haut ist dunkel. Aus Rom und dunkelhäutig ist auch Mar mit einer argentinischen Mutter und einem somalischen Vater. Sie kennen sich nicht, brechen aber beide nach Tunis auf, um Arabisch zu lernen. Und hier beginnt die schwindelerregende Geschichte, in der sich Sprachen, Epochen und drei unterschiedliche Welten miteinander vermischen: Italien, Somalia und Argentinien.
Eintritt frei

Mi 22.9.
LITERATUREN DER WELT | HAUS DER KULTUREN DER WELT_Konferenzraum 1
19.30 Cheikh Hamidou Kane (Senegal) und die Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus

MODERATION: Flora Veit-Wild SPRECHER: Friedhelm Ptok
In seiner autobiographischen Erzählung »Der Zwiespalt des Samba Diallo« beschreibt Cheikh Hamidou Kane die Krise der traditionellen senegalesischen Gesellschaft, die durch ihre Begegnung mit der Kolonialmacht ausgelöst wurde. Die Handlung dreht sich um einen jungen Senegalesen aus elitären Verhältnissen, der in einen Zwiespalt zwischen seiner traditionellen Erziehung und seinem europäischen Bildungsweg gerät.
 
Sa 25.9.
REFLECTIONS | HEINRICH BÖLL STIFTUNG
13.00 New Kids on the Blog – Junge arabische Literatur im Internet
mit Ghazi Gheblawi (Libyen), Hassan Blasim (Irak), Sudanese Thinker (Sudan) und Ghada Mohamed Mahmoud (Ägypten)

MODERATION: Doreen Khoury SPRECHER: Frank Arnold
Arabische Blogger haben mit ihren politischen Aktionen in den vergangenen Jahren viel internationale Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Weniger beachtet sind die Blogger, die die neuen sozialen Medien nutzen, um Literatur zu schreiben. Insbesondere jungen Autoren hilft das Internet jedoch, die noch weit verbreitete politische Zensur, religiöse »rote Linien«, sowie den kulturellen Mainstream zu umgehen. Mit ihren mutigen Texten haben zahlreiche arabische Autoren eine breite Leserschaft gewonnen und tauschen sich zudem über das Internet aktiv mit ihren »Fans« aus. Einige der Blogs sind aufgrund ihres Erfolgs als Bücher erschienen. Insbesondere junge Frauen haben es geschafft, existierende Tabus zu brechen und der neuen arabischen Generation, die nach Wandel und Erneuerung ruft, eine unzensierte literarische Stimme zu geben. In dieser Veranstaltung werden vier junge AutorInnen aus ihren Blogs lesen und in einem anschließenden Panel gemeinsam über Literatur, Meinungsfreiheit, Gender und Identität in den neuen Medien in der arabischen Welt debattieren. In Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung. Eintritt frei

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