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Südafrika in Deutschland, 20 Jahre Demokratie...

26. September 2014

20 Jahre Demokratie in Südafrika – wo bleiben die soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung? Die Frage nach einer zweiten Transformation der Gesellschaft

Anlässlich der Parlamentswahlen vom 7. Mai 2014 und der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum der Post-Apartheid-Demokratie möchte KASA mit einem entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsprojekt das „neue“ Südafrika in den Blick nehmen.

Als die wirtschaftsstärkste Nation Afrikas, als Mitglied der politisch einflussreichen BRICS-Gruppe sowie als hoch moderne Tourismusdestination wird das „neue“ Südafrika heute mit Bildern verbunden, die in starkem Kontrast stehen zu den dort nach wie vor weit verbreiteten sozio-ökonomischen Problemen.

Die Wahrnehmung Südafrikas in der bundesdeutschen Öffentlichkeit hat sich seit der Durchführung der ersten demokratischen Wahlen vor 20 Jahren zunehmend und zum Teil grundlegend verändert. Inzwischen hat sich in weiten Teilen der Öffentlichkeit eine schönfärberische Wahrnehmung von Südafrika etabliert, welche eher dem Bild eines Erste-Welt-Landes gleichkommt. Von Armut, Elend, Ungerechtigkeit und fortdauernder Diskriminierung sowie Perspektivlosigkeit vor allem für Menschen schwarzer Hautfarbe ist inzwischen so gut wie gar nicht mehr die Rede. Eintrübung erfährt das positive und nach wie vor von Klischees geprägte Bild Südafrikas allenfalls durch die gelegentliche Berichterstattung über die sich ausbreitende Kriminalität sowie Aufsehen erregende Gewalttaten. Darunter lässt sich auch die hiesige Perzeption des so genannten Massakers von Marikana subsumieren, das für die brutale Niederschlagung eines Bergarbeiterstreiks am 16. August 2012 durch südafrikanische Polizeikräfte steht, bei der 34 Bergleute durch Schüsse der Einsatzkräfte regelrecht hingerichtet wurden. Die sich ursächlich hinter den dramatischen Ereignissen von Marikana verbergenden, tiefer liegenden Umstände, nämlich die fortbestehende und sich gar noch weiter verschärfende Polarisierung der südafrikanischen Gesellschaft in wenige „Haves“ und immer zahlreichere „Have Nots“ und die aus dieser ökonomischen Apartheid unweigerlich resultierenden sozio-ökonomischen Verteilungskämpfe, kommen in der ohnehin viel zu kurz kommenden politischen Berichterstattung über Südafrika in aller Regel nicht vor. Aus diesem Grund ging auch das breite Medienecho auf das für das neue Südafrika fraglos eine Zäsur darstellende Massaker von Marikana nicht über eine nur oberflächliche und rein situative Bestandsaufnahme der unmittelbaren Umstände hinaus und ließ die eigentlichen, strukturell angelegten Gründe für diesen eklatant an das Apartheid-Südafrika erinnernden Übergriff der Staatsgewalt im Dunkeln.

Aus dieser Wirklichkeit Südafrikas ergeben sich entwicklungspolitische Herausforderungen, die sowohl national als auch international angegangen werden müssen. Im Kontext der stattgefundenen Parlamentswahlen und des Jubiläums drohen diese Herausforderungen in Vergessenheit zu geraten, wenn lediglich die Erfolge des neuen Südafrikas in den Vordergrund der Berichterstattung gerückt werden.

Die Tagung und die anschließende Speakers Tour zielen deshalb darauf ab, die deutsche Öffentlichkeit zu sensibilisieren und zu motivieren, die Herausforderungen des neuen Südafrikas wahrzunehmen und die entwicklungspolitischen Handlungsspielräume zu nutzen, die ihr im deutschen Kontext zur Verfügung stehen, um zu strukturellen Veränderungen beizutragen, die der Mehrheit der Menschen auch in Südafrika zugute kommen könnte.

Folgende ReferentInnen wurden von der KASA eingeladen:

Liepollo Lebohang Pheko
Pheko arbeitet seit über 15 Jahren als soziale Aktivistin und Unternehmerin, politische Analystin, Kommentatorin und freiberufliche Schriftstellerin. Sie ist Co-Direktorin und Miteigentümerin der Consultingfirma Four Rivers und berät u.a. UNDP, NEPAD und SADC in Fragen zur ökonomischen und sozialen Entwicklung. Des Weiteren ist sie Leiterin des Trade Collective, einem südafrikanischen Think Tank, sowie Vorstandsmitglied der Organisation Women in Development und der Business Women’s Association.

Thomas Mnguni
Mnguni wohnt in der durch Kohleabbau besonders verschmutzten Highveld-Region Südafrikas und ist Mitglied der Greater Middleburg Residents Association. Der Community Aktivist arbeitet eng mit der südafrikanischen Umweltorganisation Groundwork zusammen.

Nomarussia Bonase
Bonase ist eine südafrikanische Menschenrechtsaktivistin und engagiert sich für die Organisation Khulumani Support Group, der größten Organisation von Apartheid-Opfern in Südafrika, welche die juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung der Verbrechen des Apartheidregimes verfolgt.

Datum: Donnerstag, 16.10.2014 bis Freitag, 17.10.2014

Veranstaltungsort: Brot für die Welt, Caroline-Michaelis-Str.1, 10115 Berlin.

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